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Zunderschwamm – Heilpilz der Urzeit neu entdeckt

Zunderschwamm

Zunderschwamm - Ein Pilz mit Geschichte

Schon Ötzi, der Mann aus dem Eis, trug ihn bei sich: den Zunderschwamm (Formes fomentarius)– vermutlich nicht nur als Feuerstarter, sondern auch als Heilmittel. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass der Zunderschwamm bereits vor über 5000 Jahren als Heilmittel verwendet wurde – unter anderem zur Blutstillung, Wundbehandlung und vielleicht sogar zur Entgiftung.

Auch in der frühen traditionellen chinesischen Medizin (TCM) findet sich der Zunderschwamm. Dort wurde er zur Stärkung des Qi, zur Entzündungshemmung und zur körperlichen Reinigung eingesetzt.

Heutige Erfahrung bestätigt altes Wissen

Heute erlebt der Zunderschwamm eine bemerkenswerte Renaissance. In der Naturheilkunde wird er u.a. eingesetzt bei:

  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa
  • Rheumatischen Beschwerden
  • oxidativem Stress und zum Zellschutz
  • Strahlenbelastung

Die Ergebnisse aus Praxis und Forschung sind vielversprechend – auch wenn weitere Studien zur Wirksamkeit nötig sind.

Wirkstoffe mit Potential

Der Zunderschwamm ist reich an bioaktiven Substanzen, darunter:

  • Polysaccharide (u.a. Beta-Glucane): Diese stärken das Immunsystem, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Darmgesundheit.
  • Phenole und Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine antioxidative Wirkung und schützen die Zellen vor freien Radikalen.
  • Triterpene: Sie sind bekannt für ihre antivirale und antimikrobiellen Eigenschaften
  • Chitin und Chitosan: Diese Stoffe fördern die Regeneration der Darmschleimhaut und wirken entgiftend

Eine besondere Entdeckung der jüngsten Zeit ist der sogenannte GFP-Komplex (Glucan-Fomes-Polysaccharid-Komplex), der in einem speziellen Verfahren aus dem Zunderschwamm extrahiert wird. Er gilt als Schlüsselkomponente für viele der beobachteten Heilwirkungen.

Einnahme und Anwendung

Zunderschwamm-Produkte sind meist in Form von Kapseln, Pulvern oder Tees erhältlich. 

Wichtig:

  • auf Qualität und Herkunft achten (Wildsammlung, nachhaltiger Anbau)
  • Produkte sollten schonend verarbeitet und frei von Schadstoffen sein
  • Anwendung am besten in fachlicher Begleitung insbesondere bei chronischen Beschwerden
  • Mit geringer Dosis (etwa ½ Teelöffel bei Pulverform) starten und Verträglichkeit prüfen

Ein in meiner Praxis erprobtes Produkt findet sich

Was Du wissen solltest: Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Grundsätzlich ist der Zunderschwamm gut verträglich. Dennoch gilt:

  • In seltenen Fällen kann es zu Magen-Darmbeschwerden kommen.
  • Bei bestehenden Autoimmunerkrankungen oder immunsupressiver Therapie sollte die Anwendung mit einer Fachperson (Heilpraktiker*in oder Arzt/ Ärztin mit naturheilkundlicher Erfahrung) abgestimmt werden,
  • Für die Einnahme während einer Schwangerschaft oder Stillzeit liegen bisher noch keine ausreichenden Erkenntnisse für die Unbedenklichkeit vor.
  • Bei bekannten Pilzallergien sollte ebenfalls vorsichtig mit dem Zunderschwamm umgegangen werden.

Fazit: Heilkraft aus dem Wald

Der Zunderschwamm verbindet altes Wissen mit neuer Forschung. Er erinnert uns daran, wie reich die Natur an Heilimpulsen ist- wenn wir sie mit Respekt und Achtsamkeit nutzen.

Ob zur Unterstützung bei Entzündungen, als Immunmodulator oder Zellschützer: Der Zunderschwamm ist ein faszinierender Begleiter auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Selbstverantwortung

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